Die Druiden waren die Priester, Richter, Lehrer und spirituellen Führer der keltischen Völker – vor allem in Gallien (heutiges Frankreich), Britannien und Irland. Sie spielten eine zentrale Rolle in der keltischen Religion und Gesellschaft und galten als Vermittler zwischen der Welt der Menschen und der Götter oder Naturkräfte.
Die Druiden waren nicht einfach nur Priester, sondern eine intellektuelle Elite mit vielen Funktionen:
Religiöse Zeremonien leiten (z. B. Opfer, Jahreskreisfeste, Naturkulte)
Recht sprechen und Streit schlichten
Heilkunde und Pflanzenwissen anwenden
Astronomie und Zeitrechnung kennen
Orakeln und Weissagen
Geheimwissen bewahren (Worte, Runen, Überlieferungen – oft nur mündlich)
Sie standen in der Gesellschaft über Kriegern und Königen, zumindest in spiritueller Hinsicht, und waren oft von Steuern und Militärdienst befreit.
Unser Wissen stammt hauptsächlich von römischen Autoren wie Julius Caesar, aber auch von späteren christlichen Mönchen, die keltische Mythen aufzeichneten. Einige Punkte:
Sie unterrichteten ihre Schüler 20 Jahre lang, meist mündlich, um ihr Wissen geheim zu halten.
Ihre Zeremonien fanden oft im Wald oder an heiligen Quellen statt – keine Tempel.
Misteln und Eichen galten ihnen als besonders heilig.
Sie glaubten an die Unsterblichkeit der Seele und Wiedergeburt.
In vielen späteren Überlieferungen – vor allem aus Irland – erscheinen Druiden auch als:
Zauberer oder Magier
Propheten und Seher
Wandler zwischen den Welten (Natur, Geister, Anderswelt)
Diese Darstellungen mischen sich aber oft mit Legenden und spirituellen Archetypen, also muss man sie mit Vorsicht betrachten.
Mit der römischen Eroberung Galliens und Britanniens wurde die Druidenklasse unterdrückt – besonders, weil sie ein Widerstandssymbol gegen Rom war.
Mit der Christianisierung wurden ihre spirituellen Aufgaben ersetzt oder verboten.
Dennoch überlebten viele Elemente ihres Wissens im Volksglauben, in Märchen, und in der keltischen Mythologie.
In der modernen Spiritualität gibt es sogenannte neodruidische Bewegungen, die versuchen, die alten Lehren zu rekonstruieren oder neu zu interpretieren. Diese modernen Druiden praktizieren oft:
Naturspiritualität
Jahreskreisfeste wie Samhain, Beltane, Imbolc
Meditation, Rituale, und eine tiefe Verbindung zur Natur