Esowiki | Glossar für Spiritualität und Esoterik

Gelbkappen

🧘‍♂️ Wer sind die Gelbkappenmönche?

Die Gelbkappenmönche, auch bekannt als Gelbmützen, sind Angehörige der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus. Sie tragen ihren Namen wegen der auffälligen gelben Kopfbedeckungen, die sie bei religiösen Zeremonien und Ritualen tragen. Diese Kopfbedeckung unterscheidet sie von anderen tibetisch-buddhistischen Schulen, die oft rote Mützen tragen.


🧱 Ursprung der Bewegung

Die Gelug-Schule wurde im 15. Jahrhundert von einem bedeutenden buddhistischen Lehrer und Reformer namens Tsongkhapa gegründet. Er legte großen Wert auf:

  • Strenge ethische Disziplin

  • Tiefgründiges Studium buddhistischer Philosophie

  • Meditation und spirituelle Praxis

  • Ein klares monastisches Leben

Seine Bewegung verstand sich als Rückbesinnung auf die ursprünglichen Werte des Buddhismus.


🏛️ Klöster und Organisation

Die Gelbkappenmönche leben in Klöstern, die gleichzeitig als Ausbildungsstätten für Philosophie, Meditation und Logik dienen. Zu den wichtigsten zählen:

  • Ganden (das erste von Tsongkhapa gegründete Kloster)

  • Drepung und Sera (nahe Lhasa)

  • Tashilhunpo (Sitz des Panchen Lama)

Die Struktur dieser Klöster ist gut organisiert und hierarchisch, mit strenger Schulung über viele Jahre hinweg.


👑 Der Dalai Lama

Der Dalai Lama ist das spirituelle Oberhaupt der Gelug-Schule. Seit dem 16. Jahrhundert ist dieser Titel eng mit der Gelug-Tradition verbunden. Der Dalai Lama galt über viele Generationen hinweg nicht nur als religiöser Führer, sondern auch als politisches Oberhaupt Tibets.


🌏 Die Gelug-Schule heute

Nach der Flucht des 14. Dalai Lama ins Exil verbreitete sich die Gelug-Tradition weltweit. Heute gibt es Klöster, Meditationszentren und spirituelle Gemeinschaften in vielen Ländern, die die Lehren weitertragen – in Indien, Europa, Nordamerika und darüber hinaus.

Die Gelug-Schule ist heute die einflussreichste Richtung innerhalb des tibetischen Buddhismus.

🧘‍♂️ Bardons Bezug auf Gelb- und Rotkappen – was meint er?

In Frabato der Magier und anderen Werken deutet Bardon an, dass es in Tibet verschiedene esoterische Schulen gibt, von denen einige tiefes magisches Wissen bewahren – teils in sehr geheimer, initiatischer Form.

Die Begriffe:

  • Gelbkappen → stehen für die Gelug-Schule (die „offiziellere“, disziplinierte, klösterlich orientierte Richtung)

  • Rotkappen → bezieht sich auf andere tibetische Schulen, z. B. die Nyingma- oder Kagyü-Schule, die stärker tantrisch und mystisch ausgerichtet sind