Die Kabbala Denudata (lat. für „die entblößte Kabbala“) ist ein einflussreiches Werk des deutschen christlichen Kabbalisten Christian Knorr von Rosenroth (1636–1689). Es wurde zwischen 1677 und 1684 veröffentlicht und stellt eine der bedeutendsten westlichen Darstellungen der jüdischen Kabbala dar.
Das Werk enthält:
Übersetzungen jüdischer kabbalistischer Texte, insbesondere aus dem Sohar und anderen kabbalistischen Schriften.
Kommentierungen und Interpretationen aus einer christlichen Perspektive, die versuchen, die Kabbala mit christlichen Lehren zu verbinden.
Vergleichende theosophische Erklärungen, die das kabbalistische System mit der christlichen Mystik in Verbindung setzen.
Knorr von Rosenroth war stark von der Idee beeinflusst, dass die jüdische Kabbala verborgene Wahrheiten über Christus enthält, die von den Juden selbst nicht erkannt worden seien. Sein Werk diente als eine der Hauptquellen für viele spätere christliche Esoteriker und Mystiker.
Sie machte die Kabbala erstmals in großem Stil für nicht-jüdische Gelehrte zugänglich.
Sie beeinflusste stark die hermetische Tradition, insbesondere die westliche Esoterik und die Theosophie.
Sie war eine wichtige Quelle für spätere Gelehrte wie Eliphas Lévi und andere Okkultisten.
Trotz ihres Einflusses ist die Kabbala Denudata problematisch aus jüdischer Sicht, da sie die Kabbala aus einem christlichen Blickwinkel interpretiert und teilweise verfremdet. Sie bleibt jedoch ein Schlüsseldokument für das Verständnis der westlichen esoterischen Traditionen.