Geboren: 1828
Gestorben: 1910
Berühmte Werke:
Krieg und Frieden (episches Werk über das Leben während der Napoleonischen Kriege)
Anna Karenina (Liebes- und Gesellschaftsdrama)
Später auch viele kürzere spirituelle, philosophische und religiöse Schriften.
Tolstoi hatte eine existenzielle Krise in der Mitte seines Lebens – obwohl er berühmt und wohlhabend war, quälte ihn die Frage:
"Was ist der Sinn des Lebens, wenn ich sowieso sterben werde?"
einem asketischen, spirituell geprägten Lebensstil,
einer radikalen Ablehnung von Kirche, Staat und Besitz,
einer eigenen Form des christlichen Anarchismus,
und dem Glauben, dass wahre Erfüllung im Dienst an anderen und im einfachen Leben liegt.
In dieser Novelle beschreibt Tolstoi den qualvollen Sterbeprozess eines Richters, der sein ganzes Leben nach äußerem Erfolg ausrichtete – bis er merkt, dass das „normale Leben“ falsch war. Erst im Angesicht des Todes erkennt er eine tiefere Wahrheit: Liebe, Aufrichtigkeit und innerer Frieden zählen wirklich.
Er glaubte nicht an ein dogmatisches Himmel-und-Hölle-Modell, sondern eher:
dass der Tod eine Rückkehr zu Gott oder zum „wahren Leben“ ist,
dass die Seele unsterblich ist – nicht im körperlichen Sinn, sondern als spirituelles Wesen,
und dass der Sinn des Lebens in der Überwindung des Ego und der Hinwendung zur göttlichen Wahrheit liegt.