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Morphischen Felder

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Morphische Felder sind ein zentrales Konzept in der Theorie von Rupert Sheldrake, einem britischen Biologen und Forscher. Sie stellen eine alternative Erklärung für die Ordnung und Struktur von Leben und Natur dar, die über die herkömmliche wissenschaftliche Auffassung hinausgeht.

Was sind morphische Felder?

Morphische Felder sind unsichtbare Feldstrukturen, die den Formen und Verhaltensweisen von lebenden Wesen und auch nicht-lebenden Systemen zugrunde liegen. Diese Felder wirken auf alle Formen der Natur ein, von der Biologie über das Verhalten bis hin zu sozialen und kulturellen Mustern.

Sheldrake postuliert, dass morphische Felder wie ein Gedächtnis wirken, das sowohl den physischen Aufbau von Organismen als auch deren Verhalten beeinflusst. Diese Felder sind nicht statisch, sondern dynamisch und können sich über Zeit hinweg anpassen, basierend auf der Häufigkeit und Wiederholung von bestimmten Mustern oder Prozessen.

Wichtige Aspekte der morphischen Felder:

  1. Gedächtnis der Natur
    Morphische Felder sind wie ein unsichtbares Gedächtnis, das Informationen speichert und an die nachfolgenden Generationen von Lebewesen weitergibt. Lebewesen erben nicht nur genetische Informationen, sondern auch bestimmte Muster und Verhaltensweisen, die durch diese Felder vermittelt werden.

  2. Resonanz
    Resonanz bedeutet, dass je häufiger ein bestimmtes Muster oder Verhalten in der Natur vorkommt, desto stärker wird das morphische Feld und desto wahrscheinlicher wird es, dass dieses Muster von anderen Lebewesen übernommen wird. Das ist die Grundlage von Sheldrakes Theorie der morphischen Resonanz.

  3. Vererbung von Formen und Verhalten
    Sheldrake schlägt vor, dass nicht nur genetische Informationen von einer Generation zur nächsten übertragen werden, sondern auch die Verhaltensmuster und Formen von Lebewesen. Dies erklärt, warum Tiere in verschiedenen Teilen der Welt ähnliche Verhaltensweisen entwickeln, auch wenn sie nicht direkt miteinander in Kontakt stehen.

  4. Unbegrenzte Felder
    Die morphischen Felder wirken nicht nur auf individuen, sondern auch auf größere Gruppen, wie Arten oder Kulturen. So erklärt Sheldrake, dass zum Beispiel kulturelle und gesellschaftliche Normen durch ähnliche Resonanzen entstehen und sich weiter verbreiten können.

Beispiel aus der Natur:

  • Vögel im Schwarm: Wenn sich viele Vögel in einem Schwarm auf eine bestimmte Art und Weise bewegen, können andere Vögel, die den Schwarm noch nie gesehen haben, dieselbe Bewegung relativ schnell erlernen. Sheldrake erklärt dies mit der morphischen Resonanz – das Verhalten wird im morphischen Feld gespeichert und wirkt auf andere Vögel ein, die ähnliche Bewegungen übernehmen.

  • Lernverhalten: Wenn Tiere ein neues Verhalten erlernen, wie z. B. das Öffnen eines Futters, dann wird das morphische Feld dieses Verhaltens stärker und beeinflusst Tiere an anderen Orten. So können Tiere schneller lernen, bestimmte Techniken zu verwenden, wenn sie von anderen Tieren oder von den gespeicherten Feldern beeinflusst werden.

Die morphische Resonanz und ihre Bedeutung:

Sheldrakes Konzept der morphischen Resonanz ist besonders faszinierend, weil es das Konzept der Kollektivität und Verbindungen zwischen allen Lebewesen und sogar zwischen verschiedenen Bereichen des Universums betont. In diesem Modell gibt es eine Art von universeller Vernetzung, in der alles, was geschieht, Auswirkungen auf alles andere hat. Individuen sind nicht isoliert, sondern sie sind Teil eines größeren Netzwerks von Energien und Informationen.

Anwendungen der morphischen Felder:

  • Biologie: Die Formung von Organismen und das Erlernen von Instinkten können nicht nur durch genetische Vererbung erklärt werden, sondern auch durch die Resonanz mit bereits existierenden morphischen Feldern.

  • Verhaltensforschung: Tiere, die in sozialen Gruppen leben, können Verhaltensweisen entwickeln, die durch morphische Felder von anderen Tieren im gleichen Netzwerk beeinflusst werden.

  • Gesellschaft und Kultur: Auch in der menschlichen Kultur und Gesellschaft können kollektive Erinnerungen, Traditionen und Verhaltensweisen durch morphische Felder weitergegeben werden.

Kritik und Kontroversen:

Die Theorie der morphischen Felder ist äußerst umstritten, da sie im Widerspruch zu vielen etablierten wissenschaftlichen Theorien steht, insbesondere zu den modernen genetischen und neurobiologischen Erklärungen von Verhalten und Entwicklung. Sie stellt die Idee infrage, dass alles nur durch materielle Prozesse erklärt werden kann.

  • Wissenschaftliche Ablehnung: Viele Naturwissenschaftler sehen Sheldrakes Theorie als spekulativ an und argumentieren, dass die morphische Resonanz keine empirischen Beweise liefert, die sie messbar oder nachvollziehbar machen.

  • Philosophische Bedeutung: Trotz der Kritik hat Sheldrake durch seine Arbeit viele philosophische und spirituelle Diskussionen angestoßen. Viele Menschen finden in seiner Theorie eine Erklärung für das kollektive Gedächtnis und die Verbindung zwischen allen Lebewesen.


Fazit:

Die Theorie der morphischen Felder von Rupert Sheldrake bietet eine faszinierende alternative Sicht auf die Art und Weise, wie die Natur funktioniert. Sie schlägt vor, dass es ein unsichtbares Netz gibt, das alle Lebewesen verbindet und sowohl Formen als auch Verhaltensweisen beeinflusst. Ob man dieser Theorie zustimmt oder nicht, sie eröffnet spannende Perspektiven über das Zusammenspiel von Bewusstsein, Natur und Universum.