🟥 Wer sind die Rotkappen-Mönche?
Der Begriff „Rotkappen“ bezieht sich auf die älteren, nicht-reformierten Schulen des tibetischen Buddhismus. Dazu zählen:
1. Nyingma-Schule („Die Alten“)
Die älteste der tibetischen Schulen, zurückgehend auf Padmasambhava im 8. Jahrhundert.
Besonders bekannt für ihre Dzogchen-Lehren (die „große Vollkommenheit“).
Sehr mystisch, symbolgeladen, mit starker Betonung auf Direkterfahrung statt reinem Studium.
2. Kagyü-Schule
Gegründet im 11. Jahrhundert.
Berühmt durch Linien wie Marpa – Milarepa – Gampopa.
Stark praxisbezogen, mit Fokus auf Meditation, yogische Techniken, Energiearbeit (Tummo, Mahamudra).
Viele der als „wundertätig“ bekannten Mönche stammen aus dieser Schule.
3. Sakya-Schule
Ebenfalls eine ältere Linie, stark scholastisch und ritualbezogen.
Entwickelte eine tiefgründige Philosophie (z. B. „Pfad und Frucht“ – Lamdré).
Vermittlerrolle zwischen Gelug und Nyingma in gewissen Zeiten.
🔴 Allen diesen Schulen ist gemeinsam: Die Mönche tragen rote Kopfbedeckungen bei bestimmten rituellen Anlässen.
🧙♂️ Was unterscheidet sie von den Gelbkappen?
Merkmal Rotkappen-Schulen Gelbkappen (Gelug)
Entstehung Älter (ab 8. Jh.) Gegründet im 15. Jh.
Fokus Mystik, direkte Erfahrung, Meditation Studium, Logik, ethische Disziplin
Praxisform Tantra, Mahamudra, Dzogchen, Yogatechniken Lamrim, Vinaya, Scholastik
Mützenfarbe Rot Gelb
Verhältnis zur Magie Offen für visionäre Praktiken, Mantra, Energiearbeit Strukturierter, zurückhaltender Umgang damit