Im mandäischen Glaubenssystem spielt die „Säule der Herrlichkeit“ (auf Aramäisch: Amuda d-Tušbaḥta) eine zentrale Rolle als spirituelles Symbol, das den Weg der Seele in das Lichtreich beschreibt.
Die Säule der Herrlichkeit ist eine mythisch-spirituelle Struktur, die den Aufstieg der gereinigten Seele von der materiellen Welt zurück in das göttliche Reich des Lichts ermöglicht.
Sie ist wie eine himmlische Verbindung zwischen der physischen Welt (die als unrein gilt) und dem göttlichen Lichtreich (Alma d-Nhura).
Nur Seelen, die durch Gnosis, Reinheit und rituelle Handlungen vorbereitet wurden, können diesen Weg gehen.
Mandäer glauben, dass die Seele nach dem Tod eine Art Seelenreise durch verschiedene Ebenen (ähnlich wie in der Gnosis oder im alten Platonismus) durchläuft.
Die „Säule der Herrlichkeit“ ist dabei wie ein geistiger Fahrstuhl oder eine himmlische Leiter, auf der die Seele aufsteigen kann – vergleichbar mit Jakob's Himmelsleiter in der Bibel, aber viel stärker ritualisiert.
Sie begegnet unterwegs Wächtern, Lichtwesen, aber auch dunklen Kräften, und muss sich mit dem richtigen Wissen („Gnosis“) ausweisen.
In heiligen Schriften wie der „Ginza Rabba“ (dem Hauptbuch der Mandäer) wird die „Säule der Herrlichkeit“ häufig erwähnt – immer im Kontext von Licht, Lobpreis und dem Heimweg der Seele.