Das Unbewusste ist ein Speicher verdrängter Wünsche, Triebe und Konflikte.
Es beeinflusst unser Verhalten ohne dass wir es merken.
Zentral in der Psychoanalyse: über Träume, Fehlleistungen und freie Assoziation kommt man ihm auf die Spur.
Unterscheidet zwischen persönlichem und kollektivem Unbewussten.
Das kollektive Unbewusste enthält Archetypen: universelle Urbilder wie die Mutter, der Schatten, das Selbst, die Anima/Animus.
Ziel: Individuation – Integration des Unbewussten ins Bewusstsein = Ganzwerdung.
Hier wird das Unbewusste oft nicht nur psychologisch, sondern auch spirituell verstanden:
Das Unbewusste ist der Zugang zu tieferem Wissen, zu inneren Welten, sogar zur göttlichen Quelle.
Träume, Intuition, Visionen, Trance-Zustände sind Tore zu diesem Bereich.
Manche nennen es auch das „verdeckte Selbst“ oder das wahre Ich, das hinter der Maske des Egos ruht.
In mystischen Wegen (z. B. Jakob Böhme, Sufismus, Kabbala) wird das Unbewusste oft als der Ort beschrieben, an dem Gott spricht, aber nicht mit Worten.
„Die dunkle Nacht der Seele“ (Johannes vom Kreuz) ist ein Durchgang durch die Tiefen des Unbewussten, bevor sich das Licht zeigt.
Buddhismus spricht von den „Kleshas“ (geistige Trübungen) und Samskaras (unterbewusste Eindrücke/Konditionierungen), die unsere Wahrnehmung und Reaktion formen.
Ziel ist hier Achtsamkeit und Klarblick – um das Unterbewusste bewusst zu durchlichten.
In Yoga-Nidra oder Tiefenmeditation wird gezielt das Unbewusste angesprochen und gereinigt.